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Alfred - Sommer 2015

Alfred ist ein junger, intelligenter Hund, der seit fast 2 Jahren im Tierheim Vielauer Wald lebt. (Zu finden auf der Seite des Tierheims unter "Besondere `Felle`").


Im Rahmen eines Filmdrehes für  die ZDF-Serie "Die Hundeflüsterin", kam die Wegbereiterin für Mensch Hund Kommunikation,

Maike Maja Nowak, in das Tierheim.

Ihre Aussage zu Alfred war:

"Das ist ein Leithund, der kein Vertrauen mehr in die Menschen hat, weil ihm ganz offenbar schon einiges zugemutet wurde. Da muss man mit viel Respekt und Wertschätzung heran gehen. Dieser Hund bräuchte Menschen, die eine souveräne Persönlichkeit haben, aber auch verstehen, dass ein Leithund kein Befehlsempfänger ist. Wenn man an so einen Hund mit Druck heran geht, wird man nicht nur scheitern, sondern dafür sorgen, dass er sich dagegen verwehrt. Hier sind Partnerschaft und Kooperation gefragt." Maja Nowak fand dann einen Platz auf einem Reiterhof für Alfred.

 

Die Vereinsvorsitzende des TSV Zwickau u.U.  lehnte ab mit der Begründung, dass dieser Reiterhof nach Ihrem Kenntnisstand keine anerkannte Einrichtung  für den Umgang und die Betreuung von gefährlichen oder potentiell gefährlichen Hunden ist, sondern bekannt für seine tiergestützten Therapien, welche aber für den Fall Alfred nicht relevant sind.

 

Danach ging Alfred lange Zeit mit Frau Michel spazieren, die Einzige, die er außer seinen 2 Tierplegerinnen tolerierte, auch wenn er sich nicht streicheln ließ. Es wurde aber immer besser bei den Spaziergängen, bis Frau Michel eines Tages der Aufforderung des Hundesachverständigen des Tierheims folgte und Alfred selbst aus dem Zwinger holen wollte. Auch wenn Alfred immer wieder darauf hingewiesen hatte, dass er keinen Besuch in seinem Zwinger möchte, der sein einziger Rückzugsort und gleichzeitig auch die einzige Ressource war, über die er selbst entscheiden wollte. Nachdem er Frau Michel biss, weil sie seine Warnungen nicht wahrnahm und deshalb ignorierte, wurde Alfred betäubt und bekam einen Maulkorb um. 

 

In diesem Video stellt u.a. der Hundesachverständige des Tierheims seine Arbeit vor

 

 

Fast 3 Wochen lebte Alfred nun rund um die Uhr mit  dem Maulgefängnis: Fressen, Trinken. Alles war wundgescheuert. 

 

Im Herbst 2014 gab es noch einmal Hoffnung für Alfred: Eine Therapeutin, die seit über 20 Jahren Erfahrungen mit "Problemhunden" und darüber auch ein Buch geschrieben hat, besuchte die Vorsitzende. Sie wollte KOSTENLOS mit ihm u.a. "Besonderen Fellen" arbeiten. Doch auch dieses Angebot wurde von der Vorsitzenden abgelehnt mit der Begründung, dass durch die Mitarbeit des Hundesachverständigen im Tierheim aktuell kein Bedarf an derartiger Hilfe bestehe.

 

Heute ist Alfred noch immer im TH. Wenn seine beiden Bezugspersonen nicht da sind, sitzt er den ganzen Tag im Zwinger. Sonst darf er mit dem Maulkorb ein kleines Ringel gehen oder kommt in den Auslauf.

Selten beschäftigt sich jemand mit ihm, obwohl sich Gassigeher extra dazu bereit erklärt hatten. Mit einem Gassigänger schloss Alfred durch´s Gitter Freundschaft. Nun darf dieser Gassigeher, wie inzwischen fast alle anderen Ehrenamtlich auch, das TH-Gelände nicht mehr betreten.

 

Warum durfte Alfred all diese Chancen nicht nutzen???

 

Worum geht es auf dieser Seite?

 

Wir klären auf.


MM

 

 

Oktober 2015:

 

Es ist jetzt fast 2 (!) Jahre her, dass Alfred hätte auf einen Reiterhof umziehen können. Vor einem Jahr gab es ein weiteres Hilfsangebot einer erfahrenen Hundetherapeutin.

Ein Gassigeher hatte mit ihm durchs Gitter Freundschaft geschlossen und wollte sich ausgiebig um ihn kümmern.
Alle Hilfsangebote wurden  von der Vorsitzenden abgelehnt.

 

So lebt Alfred heute: Allein in der alten Holzzwingerzeile wo es ziemlich stinkt, gelegentlich gibt es einen kleinen Spaziergang mit Maulkorb oder einen Aufenthalt - ebenfalls allein - in einem Auslauf.
Immerhin darf er 2 nebeneinanderliegende Zwinger benutzen.


Aber könnte man ihn als recht verträglichen Hund nicht mit einem passenden Hund im Nachbarzwinger unterbringen, damit er wenigstens etwas Sozialkontakt hat??? Jetzt ist er nur von leeren Zwingern umgeben.

Alfred hatte damals zugebissen, weil - nach seinen offensichtlich schlimmen Erfahrungen mit Menschen - der Zwinger sein einziger Rückzugsort war und ein Mensch einfach dort eindrang.

 

Sonst wurde er als verträglicher Hund erlebt, sowohl bei Spaziergängen anderen Hunden - oder Schafen... - als auch Menschen gegenüber. Einmal war es ihm gelungen, über den Zaun eines Auslaufs zu klettern und er besuchte die Mitarbeiter, die gerade am Tisch zusammen saßen, beschnupperte und begrüßte sie freundlich...

Dieser hübsche junge Hund hätte schon längst Besseres verdient!

 

So lebt Alfred im Tierheim Vielau:

Keine Artgenossen in den

Nachbarzwingern -

 

Auch Menschen kommen in

dieser Ecke des

Tierheimgeländes

nur selten vorbei!

07.11.2015: ENDLICH - ALFRED DURFTE UMZIEHEN!!!

Vor einigen Wochen informierten wir die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn per Mail über die Sitaution im Tierheim Vielau bzw. im TSV Zwickau u.U.
Telefonisch erhielten wir dann von dort folgende Auskunft:
Sie können nur Vorstandsmitglieder jedoch keine Vereinsmitglieder unterstützen - ABER:

 

Sie wollten sich um ALFRED kümmern, dessen Geschichte wir auf die Startseite unserer Homepage gestellt haben.

Immerhin ein kleiner Erfolg - und für ALFRED hoffentlich ein großer!
Er sollte einen Platz im Tierheim Weidefeld bekommen.

Dies ist nun offensichtlich geschehen, denn sein Zwinger ist leer, er ist aus dem TH Vielau verschwunden - klammheimlich, wie wir es bereits bei anderen Hunden erlebt hatten: Betty, Sultan...

 

In anderenen Tierheim wird VOR dem Auszug von Tieren davon berichtet. ALFRED war über 2 Jahre im TH Vielau. Das ist eine lange Zeit und es gibt einige Leute, die sich gern von ihm verabschiedet hätten. Immerhin hatte er einmal eine feste Gassigeherin und auch durch den Zaun haben manche mit ihm Freundschaft geschlossen - mehr wurde nicht erlaubt...

 

Nun ist ALFRED schon einige Tage verschwunden und noch immer kein Hinweis - weder auf der Homepage noch auf der FB-Seite des Tierschutzvereins.
Dabei ist es doch eine tolle Sache, dass er nach Weidefeld umziehen durfte!

Schon vor fast 2 Jahren hätte er auf Vermittlung von Maja Nowak auf einen Reiterhof umziehen können, was leider von der Vorsitzenden abgelehnt wurde.

 

Umso mehr freuen wir uns nun für ALFRED, dass er endlich das TH Vielau verlassen kann, wo der junge, intelligente Rüde meist allein in seinem entlegenen Zwinger saß. (siehe Fotos)

Vom Tierheim Weidefeld haben wir bisher nur Gutes gehört.
Dort wird sich einfühlsam mit den Hunden beschäftigt mit dem Ziel, sie in ein gutes Zuhause vermitteln zu können.

Alles Gute, Alfred! Du hast es mehr als verdient!

 

07.12.2015   ALFRED GEHT ES GUT
Seit einem Monat lebt Alfred nun im Tierheim Weidefeld.
Jetzt hat sich eine Mitarbeiterin bei uns gemeldet und konnte gute Neuigkeiten berichten:
Alfred geht es gut. Täglich wird sich mit ihm beschäftigt.
Und das Schönste: endlich darf er Kontakt zu Artgenossen haben. Er ist dort verträglich mit allen Rüden.

 

Dies zeigt, dass seine 2jährige Einzelhaft im Tierheim Vielau völlig unnötig war. Die Vorsitzende bezeichnete kürzlich in ihrem Vortrag die Einzelhaltung von Wellensittichen u.a. Tieren als gesellschaftlich akzeptierte Tierquälerei.
Warum gilt das nicht für die Hunde im Tierheim, für die sie verantwortlich ist?! Hier noch einmal ein Bild von Alfred in seinem entlegenen Käfig in Vielau - gelegentlich mal ein kurzer Spaziergang mit Maulkorb oder ein Stündchen ALLEIN in einem Auslauf - das war´s. So musste der junge Hund über 2 Jahre leben. Mit Tierschutz hat dies nichts zu tun!

In Weidefeld war man auch sehr überrascht, als wir von Alfreds Beissattacke berichteten. Davon wurde ihnen seitens des Vielauer Tierheims nichts mitgeteilt. Dabei sind solche Informationen sehr wichtig, um Gefährdungen für die Mitarbeiter auszuschließen.

Wir freuen uns sehr für Alfred, dass es ihm jetzt so gut geht. Ein unkomplizierter Hund wird er nach allem, was ihm Menschen angetan haben, wahrscheinlich nie werden. Aber er versteht sich dort mit seinen Hundekumpels, hat mit 2 Pflegern Freundschaft geschlossen und evtl. gibt es sogar Interessenten, die ihn vielleicht einmal adoptieren würden.
Nach gerade mal 4 Wochen sind das doch tolle Neuigkeiten!

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