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Max - der Wunderbare

Max wurde über das Internet verschenkt. Die neuen Eigentümer übernahmen ihn mit Maulkorb (!), als sie ihn abnahmen, biß er beide. Das Tier wurde daraufhin, um das Kind in der Familie zu schützen, amtlich beschlagnahmt.


Im Tierheim kam Max erst in die Quarantäne, dann in einen hinteren Zwinger, dann wieder in die Quarantäne. Mindestens ein Vierteljahr hatte er keinen menschlichen Kontakt, außer jenem, dass ab und zu mal jemand vor seinem Gitter auftauchte. Wenn das passierte, reagierte er sehr aggressiv.

Max ist ein Hütehund und diese können bei dauernder Unterbelastung sehr aggressiv reagieren. Das wusste aber wahrscheinlich im Tierheim niemand. Auch wurde gesagt, man könne ihm kein Halsband anlegen.

 

Irgendwann, als er wieder in der Quarantäne war (weil er sich dort nicht so aufregte), habe ich (Claudia Michel) darum gebeten, mich bei ihm "einschleimen" zu dürfen. Ich ging jetzt fast jeden Tag hin und redete mit ihm. Am Anfang unter fürchterlichem Gefletsche und Geknurre, aber das wurde immer weniger. Eines Tages kam gar nix, er blieb ruhig,

 

Ich dachte, jetzt oder nie, machte die Tür einen Spalt weit auf und schob zuerst den Schuh rein, Max schnupperte interessiert. Es folgten weitere gesicherte Körperteile.

10 min später hatte ich ein Halsband angelegt, den braven Hund angeleint und wir beide stolzierten zur Futterküche. Da blieb erst mal allen der Mund offenstehen. Seitdem durfte ich mir bei Max alles erlauben.

 

Bei anderen reagierte er nach wie vor mal mehr, mal weniger aggressiv. Bald akzeptierte er noch eine Gassigeherin und es ging bergauf mit ihm.

 

Er lief auch im Wald bei "Gegenverkehr" locker neben mir. Leider musste er mit Maulkorb laufen, weil das Ordnungsamt es so forderte. Er soll ja schließlich gebissen haben, was natürlich keiner beweisen konnte. Bis jetzt hatte ich ihn nur drohend erlebt.

 

Max wog 12kg, war also ohne Probleme zu händeln. Deshalb setzte ich mich ab und zu über diese Forderung hinweg und ermöglichte ihm (nur an Stellen, wo normalerweise niemand läuft) auch mal Gras zu fressen und ohne Maulkorb zu laufen. Grund war auch, das ich nie einen passenden Maulkorb hatte, entweder scheuerte er  oder er flog beim Kopfschütteln vom Maul.

 

Ich wurde natürlich erwischt, und eine erste Abmahnung folgte.

 

Wir hatten Beide eine wunderschöne Zeit. Max war ein toller Hund.

 

Er lebt jetzt seit Ende 2013 bei einer Hundetrainerin in Norddeutschland, die es hervorragend versteht, mit ihm umzugehen und ihm auch schon viel gelernt hat.

 

Fazit:

Ein klein wenig Liebe, Zeit und Interesse am Hund hätte ihm eine lange Leidenszeit im Tierheim ohne Kontakte erspart.

CM

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09.02.2016: HEKTOR UND SINA

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Foto entstand vor ca. 2 Wochen. Zu sehen

sind Sina und Hektor, die in einem Teil der neu

erbauten Gruppenanlage einquartiert wurden.
Bereits im Mai hatte ich beobachtet, dass sie nicht

miteinander harmonieren, wenn sie zusammen

im großen Auslauf waren. Leider wurde ihr Verhalten

damals als Spiel abgetan.

Nun ist es etwas anderes, mal eine Stunde miteinander in einem Auslauf zu sein oder sich rund um die Uhr über Wochen diesen kleinen Auslauf teilen zu müssen ohne Beschäftigung und Gassirunden.

 

Hektors Körpersprache war deutlich - als diese Aufnahme entstand - : Mit hängendem Kopf und Schwanz versuchte er möglichst weit weg von Sina zu kommen.

Doch auch Sina leidet unter dieser Situation. In letzter Zeit berichteten Ausführer, dass sie bei ihr kleinere Verletzungen entdeckt haben.
Selbst der Hundesachverständige erzählte einer Ausführerin, dass er beobachtete, wie Hektor Sina "am Schlafittchen gepackt" und geschüttelt hatte. Leider griff er nicht ein...
Hinzu kommt, dass der Boden - wenn nicht gerade Schnee liegt - eben sehr schlammig ist, durch die ständigen Raufereien das Fell der Hunde schlammig und nass wird und sie dann nur die eisigen unbeheizten Zwinger für die Nacht haben.

Bereits VOR Baubeginn gab es unter den aktiven Vereinsmitgliedern schwere Bedenken gegen diese Gruppenanlage. Wo sollen im Tierheim Vielau 4 miteinander verträgliche Hunde herkommen - wie es das Baukonzept vorsieht? Maulkörbe, Verhaltensauffälligkeiten, "Geräuschkulisse"...sprechen für sich.

Nun kann es nicht sein, dass Sina und Hektor, die deutlich nicht mitaneinder können, dieses Fehlkonzept ausbaden müssen und als Vorzeigehunde dienen, die beweisen, dass die Gruppenanlage eben nicht weiterhin leer steht.

Aktuell sind die beiden wohl wieder in ihre Einzelzwinger umgezogen. Hoffen wir, dass sie in Zukunft mit passenden "Kollegen" zusammensein dürfen. Bei Hektor könnte man zum Beispiel mal einen Versuch mit Rex starten...
MM

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