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SEPPEL: (oben ein Foto aus seinen jungen Jahren)

Und hier nun die traurige Geschichte von diesem lieben Hund, aufgeschrieben von Christin Müller:


Seppel sitzt jetzt seit über zehn Jahren im Tierheim. Da ich ja schon immer ein gutes Verhältnis zu ihm hatte, habe ich nach meiner Kündigung lange mit meinen Mann gesprochen, ob wir diesen armen Kleinen nicht noch die letzten Jahre auf unserem Sofa schenken wollen. Hab ja jetzt mehr Zeit, finanziell sieht es auch net so schlecht aus. Grundstück von 1200 m2 ist vorhanden, 300 m2 Wohnfläche auch. Er müßte keine Treppen steigen (er ist ja jetzt 18 Jahre alt). Da er anderen Hunden gegenüber sozial ist, hätte er auch kein Problem mit meinen beiden 12 und 2 Jahre alten Hündinnen. Da beides ehemalige Tierheimhunde sind, kennt er sie bereits. Ich denke im Gegenteil, er würde noch mal jung werden.

 

Auch seine gesundheitlichen Probleme sind für mich als gelernte Tierpflegerin kein Problem. Da ich seit 12 Jahren mit ihm gearbeitet habe, kennt und liebt er mich. Ich kann alles mit ihm machen.

 

Nachdem ich bereits vor Monaten im Tierheim besprochen hatte, dass ich ihn zu mir nehme, war ich nach der Hundewanderung der Meinung, dass ich ihn nun mit nach Hause nehmen kann.

Die Pflegerin, die mich kennt, wollte mir ihn auch sofort geben. Da mischte sich aber der Lehrling des Tierheims ein (inzwischen dort Tierpfleger) und sagte wörtlich: "wenn die hier noch einen Hund bekommt, kündige ich." Danach holte sie ihren Opa (2. Vorsitzender im Tierheim und Hundesachverständiger). Dieser meinte, ohne Erlaubnis der 1. Vorsitzenden bekomme ich ihn nicht. Da es Wochenende war und diese nicht erreichbar war, durfte ich Seppel nicht mitnehmen. Heute sitzt Seppel noch immer im Tierheim.


Nur aus persönlichen Gründen des Lehrlings gegen mich und weil ihr Opa im Vorstand ist, muss der arme Hund wahrscheinlich im Tierheim sterben.

 

Nun frage ich mich: geht es hier noch um die Tiere oder um persönliche Antipathie.

ARMER ALTER SEPPEL

ChM

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschiedsbrief

Meine treuer Freund über 16 Jahre.
Ich möchte mich bei dir entschuldigen.
Dass ich nicht härter um dich gekämpft habe,

dass ich in deinen letzten Momenten nicht bei dir sein konnte,
dass wir nicht schneller waren,

dass du nicht auf meinem Sofa einschlafen konntest

                                         und alles nur wegen dieser grausamen Menschen - ich hoffe, du verzeihst mir!

 

Ich möchte mich bedanken.
Für deine Treue zu mir, deine Freundschaft, deine Liebe. Dein Vertrauen.

 

Ich wünsche dir.
Dass deine Freundin Stella bei dir ist ,
dass viele Kuscheltiere auf dich warten ,
dass jemand da ist, der dich abends zudeckt, bevor du einschläfst, so wie ich es jahrelang tat, bevor ich von dir getrennt wurde.
Dass deine Augen wieder funktionieren und dein Herz stärker schlägt.

Ich wünsche dir das schönste Paradies, denn du, der beste, klügste, kämpferischste Hund, den ich je erlebt habe.

 

Ich liebe dich, mein Kleiner! Ich hoffe, das Ende war herzlich und du verzeihst.

Statt Fliesen und Gitter das Sofa wollt ich dir geben.

Statt Kälte und Härte wollt ich dir Liebe und Freiheit schenken.

 

Die gemeinen Menschen des Tierheims gönnten dir es nicht. Verzeih mir bitte mein kleiner Seppel.

 

Deine Christin - du hast immer einen Platz in meinem Herzen.

ChM

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