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Im Sommer 2014 fand Labrador Denny ein liebevolles Zuhause. Hier berichtet seine neue Familie von Ihren Erfahrungen:

 

Nachdem wir unseren Hund krankheitsbedingt einschläfern lassen mussten, hatten wir uns entschieden, doch nochmal im Tierheim Vielau vorbei zu schauen.

 

Zuerst ist bei uns kein Funke bezüglich eines Hundes übergesprungen, doch dann erklärte uns eine Mitarbeiterin: „Da hinten ist noch so ein Schwarzer“.

 

Naja, wir waren einmal da und so suchten wir den Schwarzen.

Es war ein schwarzer Labrador namens Denny.

 

Er begrüßte uns schwanzwedelnd und leckte gleich die Hand meines Mannes.

So wie mein Mann am Zwinger auf und ab ging, kam Denny mit.

Sein Zwinger war alt, dreckig und glatt. Er rutschte ständig weg.

Weiterhin wies er am Körper Verletzungen auf und er tropfte. Dies wurde uns mit der Vorgeschichte erklärt – schlechte Haltung - er war ein Kettenhund.

 

Wir gingen mit Denny spazieren und es passte soweit, außer, dass er sich manchmal einfach hinlegte

und nicht gleich wieder aufstand. Da halfen nur Leckerlies und viel Geduld.

Im Tierheim wurde uns nach dem Spaziergang gesagt, dass Denny oft bockig und stur sei.

 

Wir hatten trotz alledem Interesse an Denny, sagten aber, dass wir erst paarmal mit ihm spazieren gehen würden, um heraus zu finden, ob die Chemie beidseitig stimmt.

 

Während wir das Formular abgaben, informierte uns eine Mitarbeiterin über seine Krankengeschichte: Denny leidet an Spondylose, war kastriert und hatte eine Entzündung der Luftwege und des Kehlkopfes. Dies würde aber noch genau untersucht.

Nochmals auf das Tropfen angesprochen, kam die Antwort: „Da ist nichts“

 

Immer, wenn wir Denny zum spazieren holten, fiel uns auf, dass er in Zwingern untergebracht wurde, welche abgelegen und separiert waren. Zur Mittagszeit, bei gefühlten 50 Grad, war Denny allein im Freigehege.

 

Nach ca. einem Monat und der Bestätigung, dass gesundheitlich nichts Auffälliges mehr war, holten wir Denny zu uns. Am Abholtag kam uns Denny humpelnd entgegen. Auf unsere Frage, warum er hinkt, erhielten wir die Antwort: „Er hat sich gestern im Zwinger wahrscheinlich verletzt. Das ist eben jetzt so“

 

Wir nahmen unseren Denny und verließen das Tierheim.

 

Denny lebte sich sehr gut ein. Er war sehr schreckhaft und ängstlich.

Ohne Probleme blieb er den ganzen Tag allein im Haus, ohne irgendetwas zu zerstören.

Bei unseren Spaziergängen merkten wir, dass Denny immer noch lahmte und er schien auch Schmerzen zu haben.

Also ab zum Tierarzt.

Sein rechtes Bein wurde eingerenkt und er bekam noch eine Woche lang Schmerztabletten.

Zu selben Zeit wurde festgestellt, dass die Impfungen nicht komplett waren – also eine neue Grundimmunisierung wurde notwendig. Gegen das Tropfen bekamen wir auch noch Tabletten.

 

Nach ca. 14 Tagen erhielten wir einen aufgeregten Anruf von einer Bekannten aus der Nachbarschaft, die Mitglied im Tierschutzverein ist. Sie könnte uns etwas zu Dennys Geschichte sagen. Die Bilder, die wir sahen, waren erschreckend und mir kamen die Tränen.

Denny wurde kastriert, weil er einen großen Hodentumor hatte. Er hatte riesige Blasensteine und sein äußerer Zustand war katastrophal.

 

Ich holte mir von dem Tierarzt, welcher das Tierheim ärztlich betreut, Denny’s Unterlagen und übergab diese unserem Tierarzt mit der Bitte, sich ein Bild vom Gesundheitszustand Denny’s zu machen.

 

Das Ergebnis war erschreckend.

* er hatten einen übergroßen Hodentumor

* innerlich einen vernarbten Hals

* eine chronische Kehlkopfentzündung

* große Blasensteine und Bakterien in der Blase - deshalb tropfte er

* rechts eine ausgeprägte Spondylose – deshalb lief er auch ganz steif

 

OK, da hat uns das Tierheim einiges verschwiegen.

 

Wir haben Denny nun fast 1 Jahr.

Bis heute hat sich noch kein Tierheimmitarbeiter ein Bild vom neuen Zuhause von Denny gemacht.

Aber ein Mitglied des Tierschutzvereins, das Denny als Gassigeher ausgeführt hat, nahm mit uns Verbindung auf, war schon ein paar mal bei uns zu Besuch und freut sich mit uns über die tolle Entwicklung von Denny und seine wieder gewonnene Lebensfreude.

 

Denny ist auch nicht stur oder bockig. Er hatte nur nicht die Kraft, solche Spaziergänge zu gehen.

Er lief die Runden - wie unser alter und herzkranker Hund, den wir im Frühjahr einschläfern lassen mussten.

 

Denny ist in regelmäßiger Kontrolle beim Tierarzt und hat sich prächtig entwickelt.

Er ist ein energiegeladenes Kraftpaket mit einem ausgeprägten Spieltrieb geworden. Seine große Angst und Schreckhaftigkeit konnte schon gut abgebaut werden. Er ist einfach nur ein sanfter Riese.

 

Seit Februar dieses Jahres geht Denny in den Kindergarten nach Chemnitz in das Wuffi-Hotel.

Er ist dort in sehr guten Händen. Es gibt keine Zwinger und die Hunde werden über die Mittagszeit in ihre Zimmer gebracht. So hat er auch die benötigten Ruhephasen.

 

Von Mitarbeitern dort wurde uns gesagt, dass Denny die Körpersprache der Hunde nicht versteht und dies erst lernen muss. Nun tobt er dreimal pro Woche mit anderen Hunden in großen Freigehegen herum.

Er verträgt sich mit allen Rassen.

 

Seine gesundheitlichen Probleme haben wir bis auf die ständigen Blasenentzündungen sehr gut in den Griff bekommen. Wir bleiben dran und dies werden wir auch noch schaffen.

 

Wir sind jeden Tag glücklich – unseren Denny zu haben!

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