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COOPER - EIN HUNDESCHICKSAL IM TIERHEIM LEIPZIG

Kürzlich berichteten uns Tierfreunde aus der Nähe von Leipzig, dass zunehmend ehrenamtliche Gassigeher des Tierheims Leipzig in benachbarte Tierheime wechseln, weil sie den Umgang mit den Hunden dort nicht länger ertragen können. Ein Grund war z.B., dass Hunde nicht vermittelt werden, selbst wenn sich hundeerfahrene Interessenten melden.

Wir wollten es gar nicht glauben: Ziel der Tierheimarbeit sollte doch sein, für die Tiere möglichst schnell ein Zuhause zu finden.
Leider gibt es nicht wenige Berichte, die dies bestätigen.
Oft werden die Interessenten abgewimmelt mit der Begründung, der Hund ist aggressiv und der Betreffende für ihn völlig ungeeignet. Kennenlernen, vertiefende Gespräche.... Fehlanzeige!

Beispielhaft dazu hier die Geschichte von COOPER. Der junge kräftige Rüde kam vor einem Jahr in das Leipziger Tierheim.

Mehrere hundeerfahrene Leute haben sich seither für ihn interessiert.

Der erste Interessent wurde gleich abgewimmelt. Cooper wäre total aggressiv und könne gar nicht vermittelt werden.
Im 2. Fall durften die Interessenten mit Cooper mehrfach Gassi gehen und erlebten - abgesehen vom Leineziehen in den ersten Minuten - einen Sonnenschein-Hund. Beide Berichte: siehe unten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie unschwer zu sehen ist, hat ALEXIS bereits schlimme Erfahrungen mit Menschen gemacht: Ihre Ohren wurden abgeschnitten. Dass solche Hunde dann keine unkomplizierten Kuschelhunde sind, liegt auf der Hand. Aber sie einfach wegzusperren und fähige Interessenten wegzuschicken, kann keine Lösung sein. Auch diese Hunde haben eine Chance verdient und gerade mit ihnen sollte sich im Tierheim ausführlich mit Liebe und Geduld beschäftigt werden.

 

 

 

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Hier nun die beiden Berichte der Interessenten:

"Beim ersten Besuch kamen wir über den Empfang gar nicht hinaus, da von der Öffnungszeit nur noch 20 Minuten übrig waren und man uns sagte, das lohne sich überhaupt nicht mehr.

Bei unserem zweiten Besuch waren wir dann pünktlich zu Beginn der Öffnungszeiten da, haben uns viel Zeit genommen und uns die Tiere angeschaut. Direkt zu den Tieren kommt man ja nicht, da der Bereich durch Glasscheiben abgetrennt ist, was sicher auch sinnvoll ist, da dies weniger anstrengend für die Tiere ist. Wir sind allerdings auch nochmal außen um die Zwinger gelaufen und haben uns spontan in 2 Hunde verguckt. Das war zum einen COOPER und zum anderen ALEXIS. Die beiden kamen sofort an die Zwingerstangen gelaufen und es hat eben gefunkt.

 

Daraufhin sind wir zu einer Mitarbeiterin, um zu fragen, ob sie uns etwas zu den beiden sagen könnte. Zu beiden bekamen wir die Aussage, sie seien SEHR AGGRESSIV gegenüber Hunden und zum Teil auch Menschen (Cooper). Bei Alexis habe es auch einen Beißvorfall gegeben. Was genau passiert war, konnte uns die Mitarbeiterin nicht sagen. Wir fragten dann, ob wir evtl. mit den beiden oder einem der beiden spazieren gehen könnten und wieder bekamen wir die Aussage, dass sich das ja überhaupt nicht mehr lohnt, wir sollten nochmal kommen.

 

Beim nächsten Besuch teilte man uns mit, es könne sich gerade niemand um uns kümmern, wir sollen doch noch einmal durch das Tierheim laufen und uns etwas umschauen, man würde sich später um uns kümmern. Wir nutzten die Zeit und haben an den Zwingern etwas mit den beiden geschmust, weil unsere Entscheidung ja mehr oder weniger schon feststand. Als wir dann nach ca. einer Stunde (!) nachfragten, ob jetzt jemand Zeit hätte, bekamen wir wieder die Aussage, dass es jetzt ja schon zu spät wäre, außerdem müsse man im Vorfeld zu dem Spaziergang noch diverse Fragen klären und das lohne sich jetzt überhaupt nicht mehr. Da sprang uns tatsächlich eine Mitarbeiterin zur Seite, die sagte, dass wir nun aber schon zum dritten Mal da seien und wir sollten kurz unsere Ausweise zum Kopieren da lassen und dann könnten wir zumindest mit Cooper noch ein paar Minuten raus. Die Mitarbeiterin, die uns Cooper übergab, fragte uns dann vorher noch, ob wir uns das wirklich antun wollten, DER HUND SEI UNMÖGLICH, TOTAL AGGRESSIV, HABE AUCH SCHON DIE LEINE BEIM SPAZIERGANG ZERRISSEN UND DES GEHE AUCH NIEMAND MEHR MIT IHM SPAZIEREN.

 

 Wir sagten, dass wir es dennoch versuchen möchten. Einmal draußen konnten wir überhaupt nicht bestätigen, was man uns erzählt hat. Ja, er hat schon an der Leine gezogen, allerdings darf das ja auch nicht wirklich verwundern, bei einem zweijährigen kräftigen Rüden, der nahezu überhaupt nicht aus seinen 3 qm Zwinger rauskommt. Er war einfach total aufgeregt und fand alles unglaublich spannend. Als wir an den anderen Zwingern vorbeigelaufen sind, hat er erst angefangen zu pöbeln, als die anderen Hunde gebellt haben. Deshalb glaube ich, dass er nicht vom Grunde her aggressiv ist, ich denke vielmehr, dass er eher unsicher ist.

 

Bereits nach ein paar Minuten hatte er aber verstanden, dass er nicht an der Leine ziehen soll, ganz einfach indem wir immer stehen geblieben sind. Nach etwa 10 Minuten war er immer noch sehr aufgeregt, aber er hat schon da nicht mehr gezogen. Mein Freund fuhr am nächsten Tag wieder zu den Öffnungszeiten wieder nach Leipzig, um mit COOPER spazieren zu gehen. Die oben erwähnte Mitarbeiterin hat sich offensichtlich tatsächlich sehr gefreut, dass sich jemand für den süßen Kerl gefunden hatte.

 Am Zwinger mit der anderen Mitarbeiterin wieder das gleiche wie am Tag zuvor "WOLLEN SIE SICH DAS WIRKLICH ANTUN?"... Einige Tage später waren wir wieder alle gemeinsam spazieren und es war wirklich schön. COOPER IST WIRKLICH EIN LIEBER KERL, tatsächlich nur etwas unerzogen. Aber wir haben gemerkt, dass er versucht hat, uns zu gefallen. Beim Zurückbringen dann wieder das gleiche: "Ich verstehe Sie nicht, es gibt so viele tolle Hunde hier, warum denn der, der ist unmöglich"...

 

Bei unserem nächsten Besuch sagte man uns wieder, dass es heute unpassend wäre, mit COOPER raus zu gehen, da heute viel los wäre. Wir seien also umsonst gekommen. Jedoch wurden uns noch einige Fragen gestellt, so z.B. wie wir denn wohnen. Als wir sagten, wir haben eine Wohnung im Erdgeschoss, sagte sie, das ginge überhaupt nicht. COOPER sei kein Wohnungshund, da würde sie ihn eigentlich nicht hin vermitteln wollen...

Während der gesamten Zeit haben wir übrigens bei jedem einzelnen Besuch nahezu gebettelt, dass wir ALEXIS auch einmal sehen dürfen. Hier fielen den Mitarbeitern immer neue Dinge ein, weshalb das nicht ginge.... mit ALEXIS dürften wir aufgrund des Beißvorfalls überhaupt nicht nach draußen, da kein Sachkundenachweis unsererseits vorliegt. Das habe ich noch verstanden und gesagt, wenn wir uns für sie entscheiden sollten, werden wir das natürlich noch machen, wir würden sie vorher nur gern mal in Ruhe anschauen. Ich fragte, ob wir das dann auf dem Gelände machen könnten. Das ginge nicht unbeaufsichtigt und hätte auch überhaupt keinen Sinn, da sich die Hunde auf dem Gelände völlig anders verhielten als draußen.

 

Dann fragte ich, ob es möglich wäre, dass eine der Mitarbeiterinnen mit dabei ist, wenn wir raus gehen, was vllt auch Sinn macht, um unseren Umgang mit dem Hund einschätzen zu können. So viel Zeit hätten die Mitarbeiterinnen nicht, um das zu tun. Ich habe dann angeboten, dass wir außerhalb der Öffnungszeiten auch auf eine Gassirunde mitkommen würden. Hierzu sollte ich noch einmal anrufen, was ich dann auch tat. Die erste Mitarbeiterin sagte, das wäre kein Problem, sie sei nur gerade unterwegs und das müsse in den Plan eingeschrieben werden, ich sollte eine halbe Stunde später nochmal anrufen. Als ich das tat, hatte ich erneut eine andere Kollegin am Telefon, die sagte, das ginge überhaupt nicht. Bevor man so etwas verantworten könnte, müsste man noch einige Fragen klären. Ich sagte, dass wir das doch gern im Vorfeld zum Spaziergang machen könnten, worauf sie antwortete, dass sie da keine Zeit dafür habe, wir sollen zu den Öffnungszeiten kommen... zu welchen wir dann allerdings mit dem Hund nicht raus dürften....

 Ich habe an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass wir bei jedem Besuch ca eine dreiviertel Stunde An- und Abfahrt haben und dass es für uns wirklich günstiger wäre, wenn man das verbinden könnte. Antwort: "Wenn es das nicht wert ist, dann eben nicht".

An dieser Stelle haben wir dann tatsächlich aufgegeben. Mit beiden Hunden. Was uns in der Seele leidgetan hat, denn bei jedem Besuch waren wir auch bei ALEXIS am Zwinger und haben mit ihr geschmust, sie hat uns bereits beim zweiten Mal auch schon erkannt und sich gefreut. Ich hatte mich auch bereits mit dem Ordnungsamt in unserer Gemeinde in Verbindung gesetzt wegen des Sachkundenachweises:

Wir haben tatsächlich die Welt nicht verstanden, weil wir dachten, es läge vllt an uns, dass sie uns die Hunde nicht geben wollten, allerdings habe ich dann gelesen, dass es andere Leute gibt, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben.

 

Hierzu vllt auch ein Vorfall, den wir live miterlebt haben. Ich schwöre, es ist genauso passiert: Als wir bei einem Besuch Cooper zurückbrachten, sprach eine Dame die Mitarbeiterin an. Die Dame war mit ihrer ca. 10 Jahre alten Tochter da. Sie hätten sich eine kleine Mischlingshündin ausgesucht, ob sie die vllt mal aus dem Zwinger holen könnte, damit sie sich kennen lernen könnten. Antwort: "Das lohnt sich überhaupt nicht. Die Hündin muss in zwei Wochen operiert werden, vorher wird sie sowieso nicht abgegeben. Dann muss das ja alles auch noch verheilen. Das dauert ungefähr nochmal zwei Wochen. Wenn Sie in 4 Wochen immer noch Interesse haben, können Sie ja nochmal wiederkommen".

 So, jetzt habe ich, denke ich, alles geschildert. Ich weiß, es ist lang. Aber wir hoffen, dass wir auf diesem Wege dazu beitragen können, dass diese Hunde evlt tatsächlich noch eine realistische Chance auf eine Vermittlung bekommen, denn egal wie sehr sich die Mitarbeiter ggf um die Tiere bemühen, sie können ein gutes Zuhause für die Tiere nicht ersetzen und wir würden es den Hunden und speziell COOPER und ALEXIS so sehr wünschen, denn sie sind toll und haben ein richtiges Zuhause verdient."

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"Ich war im Mai oder Juni im Leipziger Tierheim. Positiv fiel auf: der moderne Bau, die offene Gestaltung, die freundlichen Farben. Weniger positiv war allerdings das Personal im Hundebereich. Ich interessierte (und interessiere mich immer noch) für den Cooper, einen großen, weißen, kräftigen Mischling. Auf meine Anfrage wegen Cooper wurde ich nur abschätzig von oben bis unten begutachtet und dann wurde mir mitgeteilt, dass der Hund total aggressiv sei, so stark wie zwei Doggen zusammen (sic!) und eigentlich nicht zur Vermittlung bereitstünde. Ich erklärte daraufhin, dass ich bereits 9 Jahre lang Halter eines sehr kräftigen und unverträglichen American Staffordshire Terriers gewesen war und danach einen Staffordshire-Bullterrier zur Pflege hatte und damit natürlich auch zweimal den Wesenstest absolviert hatte. Dies interessierte die Tierpflegerin leider überhaupt nicht, es wurde nur mitgeteilt dass er (für mich) nicht zur Vermittlung stünde. Mittlerweile bin ich seitdem schon Pflegeendstelle für zwei todkranke Hunde gewesen (Bullterrier und Molosser), die bei mir ebenfalls noch einen schönen Lebensabend verbringen durften. Übrigens: Cooper sitzt immer noch im Tierheim Leipzig und wartet auf ein zuhause."

 

 

 

 

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Ich war mit einem Freund im Tierheim Leipzig und habe mich für einen Münsterländer Mix Welpen interessiert und gefragt, ob man mit ihm spazieren gehen kann. Die Mitarbeiterin meinte: " Nein. Die Welpen bekommt man nur direkt mit nach Hause zum Probewohnen. Das ständige Gassigehen würde sie verstören"

Finde ich absoluten Quatsch! Ich sehe es genau umgekehrt. Lieber Gassi, als dass die Armen ständig in einer anderen Umgebung Probewohnen 😒, aber wir wissen ja, dass da nur "Experten" arbeiten 😂

Dann fragte die Dame, ob ich denn Erfahrung hätte. Ich erzählte ihr von meinem 1,5 Jahre alten Border Collie Mix. Darauf meinte sie: Tzz der ist doch nicht mal fertig erzogen.
Daraufhin war ich bedient, denn woher will diese Frau das wissen?

Anschließend legte sie nach: Und dieser Welpe wird ihre ganze Wohnung zerstören.
Daraufhin erklärte ich ihr, dass meiner das auch gemacht hat und jetzt wie ein Lamm ohne Ton und Zerstören zu Hause bleibt und ich kein Problem damit habe, wenn etwas kaputtgeht.

Zum Schluss fragte sie, was ich beruflich mache und wie lang der Hund alleine wäre.
Meine Antwort: Ich studiere in Leipzig Jura und bin am Stück maximal 6 Stunden weg. Allerdings bin ich 3 Tage die Woche komplett zu Hause, weil der Freitag bei uns zum Wochenende gehört. Zudem wäre der Hund die nächsten 2 Monate nie allein, weil ich Semesterferien habe. Somit kann er sich in Ruhe einleben und man kann ihn langsam an das allein sein heranführen.
Daraufhin meinte sie : Sie bekommen den Welpe nicht. Sie haben keine Zeit, kein Geld und wären komplett überfordert.

 

 

So lebt COOPER heute:

Laut Aussage der TH-Mitarbeiter geht niemand mehr mit Cooper Gassi seit er eine Leine zerbissen hat. So ist der junge Rüde die meiste Zeit allein in diesem kleinen Zwinger eingesperrt.

 

Zu jeweils zwei Zwingern gibt es einen Auslauf, auf den die Hunde abwechselnd mal dürfen. Der ist dann entsprechend doppelt so breit wie dieser Zwinger und ca. 2/3 so lang.

 

Außerdem gibt es so eine Art "Innengehege" - ein Stückchen Grünstreifen, wo die Hunde zumindest ein kleines bisschen laufen können. Dort kommt Cooper jedoch so gut wie nie rein, weil er ja auf die anderen Hunde so aggressiv reagiert und sich alle zu sehr aufregen...

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